Mein Ziel war es, meine Haushaltsplanung besser in den Griff zu bekommen und somit mehr Zeit für Dinge zu schaffen, die ich verwirklichen möchte. Ich wünschte mir mehr Zeit für Familie, Freunde, Unternehmungen und natürlich für mich selbst; sowohl für mein persönliches Wohlbefinden als auch für mein Hobby.
Seit ich denken kann, hetzte ich mich durch die Woche. Ich wusch schnell die Böden auf, schälte schnell die Kartoffeln – aß schnell -, und spülte schnell: Es ging immer nur darum, schnell zu sein. Ich war unzufrieden mit mir, mürrisch und oft übel gelaunt. Bis zu dem Punkt, an dem ich glaubte, das sei meine Natur. Sollte das mein ganzes Leben so weitergehen?
Dabei wollte ich so gerne meine Website an den Start bringen. So wurde das aber nichts.
Es war an der Zeit, das Richtige zu tun und etwas von Grund auf in meinem Leben zu verändern.
Zuerst machte ich mir das Leben leichter, indem ich unsere Wohnräume so umgestaltete, dass ich sie „schneller“ putzen konnte. Dafür ging es zuerst ans Ausmisten: Alles sollte übersichtlicher sein, ohne den kleinen und großen Nippes auf Regalen und Böden, oder das (eigentlich ja hübsche) Grünzeug, das regelmäßiger Pflege bedarf. Alles, was ich drei Jahre lang nicht mehr angefasst oder benötigt hatte, wurde verschenkt oder artgerecht entsorgt.
Desto mehr Du nämlich besitzt, umso mehr musst Du Dich auch seiner annehmen.
Wenn ich also jetzt den Hausputz angehe, teile ich mir die Wohnräume auf fünf Tage auf und es bleibt bis zur nächsten Woche sauber. Ich habe nicht mehr das Gefühl, alles doppelt und dreifach machen zu müssen (was ja auch vorher schon Blödsinn war).
Wir leben schließlich nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um nach unserem Gusto zu leben.
Endlich habe ich nachmittags wieder genügend Zeit für meine Familie und sogar für mich selbst. Die Wochenenden kann ich nach Lust und Laune verplanen. Und wenn es doch sein muss, ändere ich auch mal spontan – ganz ohne schlechtes Gewissen – meine Pläne.
Apropos Pläne: Die ganzen Pläne und Listen, die ich mir während der Zeitreihe als Hilfe angefertigt hatte, benutze ich übrigens fast gar nicht mehr. Stattdessen habe ich gelernt, Prioritäten zu setzen. Ich weiß, was ich zu tun habe, und ich bin viel gelassener, wenn etwas nicht so klappt wie geplant. Ich habe akzeptiert, dass ich nicht perfekt sein kann und sein muss.
Perfekt aufgeräumt ist unser Haus also nicht, aber wir leben auch darin. Wo Du lebst und kreativ bist, liegt immer etwas herum, oder? Wen stört´s? Mich nicht mehr!
Je schneller wir uns damit abfinden, umso schneller können wir unsere wertvolle Zeit mit Familie, Freunden und unserem Hobby verbringen.
Und umso weniger laufen wir Gefahr, die günstigen Gelegenheiten, die uns das Leben bietet, zu versäumen.
Als ich mich mit dem Thema beschäftigt hatte, fühlte ich mich an ein Gleichnis aus der Bibel erinnert. In diesem Gleichnis kamen Jesus und seine Jünger in ein kleines Dorf und wurden von Marta und ihrer jüngeren Schwester Maria in ihr Haus eingeladen (vgl. Lk 10, 38-42).
Dort ließ Jesus sich nieder und predigte. Ihm zu Füßen setzte sich Maria und lauschte andächtig seinen Worten. Doch die arbeitsame Marta ärgerte sich, dass sie mit den Essensvorbereitungen allein gelassen wurde. Sie fand es ungerecht.
Kurzerhand beschwerte sie sich bei Jesus und forderte ihn auf, Maria zu ermahnen, dass sie ihr helfe. Dieser jedoch nahm Maria in Schutz und antwortete: „Meine liebe Marta, Du sorgst Dich um so viele Kleinigkeiten, aber im Grunde genommen ist nur eines wichtig. Maria hat es erkannt – und ich werde es ihr nicht nehmen.“
Arbeiten konnte Maria auch später noch.
Besonders mochte ich auch eine Bemerkung von Joyce Meyer, in der es hieß, dass noch keiner an seinem Sterbebett bedauert hätte, nicht noch mehr gearbeitet zu haben. Ganz im Gegenteil: Jeder wünscht sich, seine Zeit sinnvoller verbracht zu haben.
Wenn wir also das Leben genießen wollen, sollten wir uns lieber Maria zum Vorbild nehmen.
Ich verstehe Marta nur zu gut, denn lange Zeit habe ich in ihren Schuhen gesteckt. Doch es war nicht Marta, sondern ihre Schwester Maria, die es verstand, das Leben so zu nehmen, wie es kommt. Sie war spontan und flexibel, und wusste, wann es Zeit für die wirklich wichtigen Dinge war.
Mit meiner Zeitreihe konnte ich den ersten Schritt dorthin tun:
- Ich bin jetzt um Einiges schlauer, was ich nicht wäre, wenn ich meinen Fokus nicht vom Haushalt gelöst und mich für etwas Neues geöffnet hätte: Das Leben ist viel zu kurz, um es mit Kleinigkeiten zu vergeuden und miesepetrige Laune zu verbreiten. Wir sollten es entspannter und flexibler nehmen.
- Ich brauche und will auch nicht mehr perfekt sein, denn wer kann schon auf zwei Partys gleichzeitig tanzen? Wenn wir unsere Prioritäten kennen, werden wir entsprechende Gelegenheiten beim Schopfe zu packen wissen und uns in diesen Momenten unseres Lebens erfreuen.
- Ich nehme mir Zeit für meine Familie und für mein Herzensprojekt, und komme so endlich weiter mit dem, was (mir) wirklich wichtig ist: So bleiben wir fröhlich, neugierig und optimistisch.
Für Körper, Geist & Seele müssen wir uns Zeit nehmen.
Sinnvoll genutzte Lebenszeit geht über Beruf, Verpflichtungen und die Erfüllung persönlicher Bedürfnisse hinaus. Es bedeutet, Dich mit den Dingen zu befassen, die in Deinem Leben wirklich wichtig sind.
Du bist frei zu arbeiten und ebenso frei, Dich Deines Lebens zu erfreuen.
Hallo Lili, ich habe letzte Woche noch das Gleichnis von Marta und Maria in der Bibel gelesen. Leider verliere ich mich auch öfter in den Dingen des Alltags. Es ist sehr wichtig sich die Zeit zu nehmen, für Familie und Menschen. Wir denken das Leben ist endlich doch das ist es nicht, gestern ist wieder eine liebe Bekannte gestorben, völlig unerwartet. Wir wissen nicht wann Gott uns ruft und daher möchte ich besser mit meiner mir geschenkten Zeit umgehen. Joyce Meyer kenne ich auch schon fast 15Jahre und durfte sie mal in Essen treffen. Ich wünsche dir viel Erfolg in allem was tu tust, Andrea
Liebe Andrea, Du hast recht. Wir sind den lieben langen Tag damit beschäftigt, unseren Alltag zu meistern. Dabei vergessen wir unser Seelenwohl, unser „geistiges Vorankommen“. Gerade das ist es, was uns Kraft gibt, innere Freude und Gelassenheit. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass die Bibel uns so viele Antworten gibt. Und Joyce Meyer ist eine Frau, die uns mit einfachen Worten die Bibel näher bringt. Wir müssen uns einfach Platz dafür in unserem Alltag schaffen.